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ICC-Profile richtig verwenden

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ICC-Profile enthalten alle wichtigen Informationen über ein Druckverfahren und helfen so bereits im Vorfeld, einen Eindruck vom Druckergebnis zu erlangen.

Das Problem, dass Monitore den RGB-Farbraum verwenden, während für den Druck der CMYK-Farbraum benötigt wird, existiert, seit Druckdaten am Computer erstellt werden. So kam bzw. kommt es immer wieder zu unerwünschten Resultaten, weil das gedruckte Produkt nicht so aussieht wie am Bildschirm. Seit 1993 ist hier jedoch Abhilfe geschaffen. In diesem Jahr wurde das International Color Consortium (ICC) gegründet, dem mittlerweile alle führenden Unternehmen der Druckindustrie angehören. Um eine Erleichterung für Kunden und Druckereien zu erwirken, legt der Verband Farbprofile, speziell für verschiedene Druckverfahren, fest. Durch diese Profile ist es dem Kunden möglich, eine recht genaue Vorstellung seines finalen Druckproduktes zu erhalten, da ihm seine Druckerei das Farbprofil, mit dem sie druckt, mitteilen kann.

Inhalt, Download, Installation

ICC-Profile sind Dateien, die alle Informationen über ein bestimmtes Druckverfahren enthalten. Dazu gehören beispielsweise der Farbraum, der maximale Farbauftrag, das Rasterverfahren usw. Der Farbraum ist dabei nicht einfach CMYK, sondern speziell auf die Anforderungen der Druckmaschine sowie der Produkte angepasst. So enthält zum Beispiel ein Farbprofil für den Zeitungsdruck einen wesentlich kleineren Farbraum als ein Farbprofil für den „normalen“ Offsetdruck.

Für den Online-Druck sind die wichtigsten ICC-Profile „ISO Coated v2“ für Werbetechnik-Artikel sowie „ISO Coated v2 300%“ für alle anderen Druckprodukte. Beide erhalten Sie neben vielen weiteren zum Beispiel auf der Webseite der European Color Initiative (ECI): http://www.eci.org/de/downloads, unter dem Abschnitt „ICC-Profile der ECI (alte Versionen)“.

Um sie zu installieren, klicken Sie in Windows mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Profil und wählen „Installieren“. Nutzen Sie einen Mac, kopieren Sie die gewünschten Profile in den Ordner Library/ColorSync/Profiles/Recommended. Nun können Sie in sämtlichen verwendeten Programmen auf sie zurückgreifen.

Softproof und Konvertierung

Um ein Druckergebnis annähernd zu simulieren, haben Sie die Möglichkeit, in Ihrem Layout- oder Bildbearbeitungsprogramm einen Softproof durchführen. Dieser zeigt Ihnen am Monitor, wie Ihre Grafiken schließlich gedruckt aussehen werden. Beachten Sie jedoch, dass dies keineswegs eine verbindliche Simulation darstellt, da ein Druckergebnis von sehr vielen Faktoren beeinflusst wird. Eine gute Vorschau und Einschätzung ist es aber in jedem Fall, vor allem was Farben und Details angeht.

Um einen Softproof in Photoshop CC durchzuführen, wählen Sie in der Menüleiste Ansicht > Proof einrichten > Benutzerdefiniert. Stellen Sie im sich öffnenden Fenster bei „Zu simulierendes Gerät“ das gewünschte Profil ein, setzen Sie das Häkchen bei „Papierfarbe simulieren“ und „Vorschau“ und Sie erhalten einen Eindruck der Veränderungen von Monitor zu Druck. Die Simulation der Papierfarbe bezieht sich auf weißes Papier, nicht auf Sonderpapiere oder andere Materialien.
In Indesign CC gehen Sie ganz ähnlich vor: Wählen Sie Ansicht > Proof einrichten > Benutzerdefiniert und stellen Sie das Profil sowie „Papierfarbe simulieren“ ein. Anschließend wählen Sie unter Ansicht „Farbproof“ aus und erhalten nun ebenfalls eine Vorschau, wie Ihr Auftrag in etwa gedruckt aussehen wird.

Damit Ihre Daten für den Druck korrekt in CMYK vorliegen, müssen Sie diese in das entsprechende Farbprofil konvertieren. In Photoshop wählen Sie dazu Bearbeiten > In Profil umwandeln und geben hier den Zielfarbraum an. Auch hier ist eine Vorschau verfügbar, sodass Sie Ihr Bild noch ein letztes Mal kontrollieren können.
In InDesign erfolgt die Konvertierung mit dem Export in ein PDF. Wählen Sie hierbei im Reiter „Ausgabe“ unter „Farbkonvertierung“ „In Zielprofil konvertieren“ sowie unter „Ziel“ Ihr gewünschtes ICC-Profil aus.

Links das Bild im RGB-Modus, rechts mit Farbproof im Profil ISO Coated v2 300%:

Das richtige Farbprofil ist ein wichtiger Aspekt bei der Erstellung Ihrer Druckdaten und nicht zu unterschätzen. Nutzen Sie den Softproof, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden und ein optimales Ergebnis zu erhalten. So gestalten Sie beispielsweise Faltblätter, Plakate und Werbeartikel für Ihr Unternehmen oder Ihr nächstes Event.

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